Praxistipps vor Ort

 

Das WIR gewinnt: Nutzen sie den Gruppenraum!

Der Gruppenraum ist wichtiger Dreh- und Angelpunkt jeder Klassenfahrt.

Der Gruppenraum…

  • …wird zum täglichen ritualisierten Treffpunkt, um Veränderungen im Ablaufplan oder sonstige Ankündigungen bekannt zu geben,
  • …ist Treffpunkt
  • ...ist der Spieleverleih
  • …stellt den Programmablauf und sonstige Informationen zur Verfügung

 

Umgang mit Drogen-, Alkohol- und Rauchverbot

Die meisten Lehrkräfte kennen Ihre Klasse bereits und können schon einschätzen, wie hoch der Konsum verschiedener Rauschmittel ist. Am besten gehen Sie mit dem Thema Drogenkonsum offen um und erfragen zunächst wie die Jugendlichen sich gegenseitig einschätzen und wie sie denken, dass die Klasse und die Lehrkraft mit dem Konsum von Rauschmitteln während der Klassenfahrt umgehen sollte. Erwähnen Sie die Rechtslage des Alkoholverbots bei den unter 16-jährigen, sowie die Gefahren von verschiedenen Drogen bei Missbrauch.

Zeigen Sie der Klasse auf, dass Verstöße gegen Regeln (bspw. Alkohol-/Rauchverbot) Konsequenzen haben muss und dass Fehlverhalten notiert und nach der Klassenfahrt besprochen oder sogar sanktioniert wird; und dass auch schwere Verstöße im schlimmsten Fall zur vorzeitigen Heimreise von Schüler*innen führen können.

Machen Sie der Klasse jedoch auch deutlich, dass die Besprechung zur Konsumeinschränkung und Alkoholverbot nur geführt wird, um die einzelnen Schüler*innen zu schützen. Beziehen Sie ihre Schüler*innen daher mit ein und übertragen Sie ihnen die Verantwortung auf ihre Mitschüler*innen achtzugeben und Sie auch bei Verstößen im Notfall zu kontaktieren, um zu verhindern, dass Schüler*innen Schaden nehmen – hier können Sie Zettel mit ihrer Telefonnummer für Notfallsituationen verteilen.

Sie als Lehrkraft sollten sich in jedem Fall an die gesetzlichen Vorgaben halten und somit bei einem für Sie sichtbaren Verstoß reagieren – eine Kontrolle auf bloßen Verdacht hin ist jedoch nicht empfehlenswert.

Intervention bei Mobbing - der „No-Blame-Approach“

Der No-Blame-Approach von B. Maines und G. Robinson möchte bei Mobber*innen zu Verständnis und Betroffenheit für den*die Gemobbte*n führen. Der Ansatz basiert auf der Annahme, dass sich die Gründe und Umstände des Mobbings nicht mehr klären lassen. Zudem kann das Opfer selbst nichts tun und die Bestrafung der Verantwortlichen würde das Problem nicht lösen.

Handlungsschritte:

  1. Die Lehrkraft trifft sich mit den Opfern
  2. Die Lehrkraft identifiziert die Dinge, die nicht mehr passieren dürfen.
  3. Die Lehrkraft ruft eine Klassensitzung ein: Sie fragt in der Gruppe nach, was jeder tun kann, dass es XY besser geht. Aussagen wie „Ich weiß, wer das war…“ unterbinden sie mit „Es geht gar nicht darum, wer es war, sondern, was man tun kann, dass es besser wird – und daran müssen wir alle arbeiten“
  4. Die Verantwortung auf bestimmte Dinge zu achten oder das Opfer vor bestimmten Sachen zu schützen, wird auf Einzelne (auch die Mobber*innen) übertragen.
  5. Die Lehrkraft ruft einige Tage später eine Nachbesprechung ein, um zu klären, ob sich die Situation gebessert hat.
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