Immer mehr Menschen greifen zu Bio-Produkten und auch viele Jugendherbergen setzen Bio-Lebensmittel bei der Verpflegung ihrer Gäste ein. Was viele nicht wissen: Jedes Unternehmen, das Bio-Produkte oder Bio-Gerichte z. B. auf der Speisekarte oder auf Essenschildern herausstellt, muss sich zertifizieren lassen und unterliegt strengen Kontrollen.

Derzeit sind über 120 von rund 400 Jugendherbergen mit dem deutsche Bio-Siegel zertifiziert  – Tendenz steigend. (Zum filtern der Häuser in der Liste aller Jugendherbergen bitte oben den Filter "Bio-Siegel" unter "Profile Drittanbieter" nutzen.) Das Tragen des deutschen Bio-Siegel bedeutet, dass die zertifizierten Jugendherbergen die strengen umfangreichen Richtlinien des Ökolandbaugesetzes und der deutschen Bio-AHV-Verordnung erfüllen. Die Jugendherbergen haben sich bei der Art der Zertifizierung dazu entschieden, bestimmt Produkte, sogenannte Zutaten, in BIO-Qualität anzubieten. Unter anderem sind dies Produkte wie Honig, Milch, Nudeln, Eier, Kaffee, Tee oder Obst, die gegenüber den Gästen als Bio-Lebensmittel gekennzeichnet werden. Welche Lebensmittel dies im Allgemeinen sind, entscheidet jede Jugendherberge bzw. der dazugehörige Landesverband selbst. Dementsprechend kann es sein, dass sowohl die Art als auch der Umfang der eingesetzten BIO-Lebensmittel in Jugendherbergen variieren. Die Zertifizierung wird nur für die Dauer eines Jahres vergeben und muss danach wieder neu beantragt werden. Die gesetzlich vorgeschriebene jährliche Zertifizierung übernehmen staatlich anerkannte Öko-Kontrollstellen. Im Fall der Jugendherbergen ist dies die Gesellschaft für Ressourcenschutz – kurz GfRS. Sie kontrolliert jährlich jede zertifizierte Jugendherberge ohne vorherige Ankündigung und prüft, ob sie die umfassenden Richtlinien erfüllt und somit berechtigt ist, das deutsche Bio-Siegel zu tragen.

Doch, warum setzen die Jugendherbergen Bio-Lebensmittel ein? Die Antwort ist recht einfach. Die Jugendherbergen leisten u. a. durch den Einsatz von Bio-Lebensmitteln einen weiteren Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz und zu einer gesunden Verpflegung für unsere Gäste. Immer mehr - Schritt für Schritt.

BIO IST BESSER

  • Keine Gentechnik und keine chemisch synthetische Pestizide
    In der biologischen Landwirtschaft ist der Einsatz von Gentechnik sowie von chemisch synthetische Pestizide schlichtweg verboten.
  • Transparenz
    Die Richtlinien sind in der EU-Öko-Verordnung definiert. Alle produzierenden und verarbeitenden Gewerbe - zu letzterem gehören die Jugendherbergen - werden einmal im Jahr von einer staatlichen anerkannten Kontrollstelle ohne vorherige Bekanntgabe geprüft.
  • Tierwohl
    In den Richtlinien sind strenge Kriterien zum Thema Tierschutz festgelegt. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Haltung und Unterbringung gelegt.
  • Höhere Wasserspeicherkapazität
    Bio-Böden können deutlich mehr Wasser aufnehmen und auch speichern als intensiv bewirtschaftete Flächen.
  • Bodenschutz
    Zu den wesentlichen Prinzipien der ökologischen Landwirtschaft gehört die langfristige Sicherung und Steigerung der Bodenfruchtbarkeit.
  • Erhöhung der Vielfalt
    Bio-Landbau fördert die biologische Vielfalt durch vielfältigere Fruchtfolgen und den Verzicht von Pestiziden. Somit wird ein größerer Lebensraum für Pflanzen- und Tierarten geschaffen bzw. erhalten.
  • Gesundheit
    Verglichen mit konventionellen Lebensmitteln weisen BIO-Lebensmittel niedrigere Nitratwerte und deutlich kein bzw. deutlich geringere Pestizid- und Schwermetallrückstände auf.
  • Geschmack
    Auch wenn sich über Geschmack bekanntlich streiten lässt – Bio-Lebensmittel schmecken einfach besser. Dies liegt vor allem an der verlängerten Reifezeit und daran, dass sie weniger Wasser enthalten und daher intensiver schmecken.
Hostelling International - Weltverband von mehr als 3.000 Jugendherbergen weltweit