Kreativ zu sein muss man Kindern nicht beibringen. Sie sind es einfach. Doch um ihre Kreativität voll entfalten zu können, brauchen Kinder Freiräume. Da sind die Erwachsenen gefragt. Zum einen als gute Vorbilder, die die Kinder ermutigen, kreativ zu sein. Zum anderen, um ihnen die erforderliche Freiheit und die nötige Zeit zu verschaffen. Besonders viel Zeit für kreative Aktionen bieten die Ferien: Ob Familienurlaub oder Kinderfreizeiten – die Jugendherbergen punkten mit tollen Angeboten. 


Warum ist Kreativität so wichtig für Kinder?

Kinder, deren Kreativität frühzeitig gefördert wird, lernen schneller, eigene Ideen zu entwickeln und Entscheidungen zu treffen. Kreativität zeigt sich nicht nur im Basteln, Musizieren und Malen. Sie zeigt sich vielmehr auch im Denken, Planen und Handeln.

Neugierde, Ideenreichtum, produktives Denken und Phantasie stärken Kinder. Sie werden selbstbewusster und mutiger. Kreativität ist wichtig, damit sich die Persönlichkeit eines Kindes entwickeln kann. Kinder, die basteln, malen oder musizieren, trainieren obendrein ganz nebenbei Fingerfertigkeit, Motorik, Vorstellungsvermögen und Konzentration.

Wenn Kinder früh gefördert werden und gelernt haben, kreative Lösungen für Probleme zu finden, tun sie sich als Erwachsene leichter damit, Herausforderungen anzugehen. 

Darum ist unbedingt darauf zu achten, dass die Kreativität im Kindesalter nicht verloren geht. Idealerweise bewahrt man sich diese Fähigkeit bis ins Erwachsenenalter.

Kinder fördern und anregen – aber wie?

Mit gutem Beispiel vorangehen. Wer selbst nur auf dem Sofa liegt und sich vorm Fernsehprogramm dauerberieseln lässt, ist kein gutes Vorbild und wird dem Nachwuchs schwerlich Freude an kreativer Beschäftigung vermitteln können. 

Also runter vom Sofa und gemeinsam mit den Kindern raus in die Natur oder an den Basteltisch! Ermutigt eure Kinder! Motiviert sie! Aber bitte ohne Druck und Erwartungshaltung.

Terminstress vermeiden: Wenn die Woche mit Schule und anderen Verpflichtungen prall gefüllt ist, bleibt für Kreativität kaum Zeit. Ihr solltet darauf achten, dass eure Kinder ausreichend Freiräume haben.

Keine Lösungen vorwegnehmen: Lasst eure Kinder gewähren und ausprobieren. Tüfteln ist angesagt. Ihnen wird schon etwas einfallen, um das Problem zu lösen. Den gut gemeinten Tipp „Das machst du besser so“ solltet ihr euch verkneifen.

Platz da! Kinder brauchen einen geeigneten Platz, um sich auszutoben. Am besten einen Basteltisch, an dem es erlaubt ist nach Herzenslust zu kleckern, zu bauen, zu basteln – der Phantasie freien Lauf zu lassen, ohne, dass sofort wieder aufgeräumt werden muss.

Unterschiedlichste Materialien wecken Neugier und Experimentierfreude. Bietet euren Kindern Abwechslung und neue Anreize. Stoffreste, Wollfäden, Knöpfe, Korken, Dosen, Eierschachteln, Federn … Lasst sie mit Phantasie etwas Neues erschaffen. Die Ideen kommen von ganz allein - ohne eure Anleitung!

Alltägliche Dinge zweckentfremden: Im Handumdrehen wird der Besen mit Phantasie zum Turnierpferd und ein Einkaufsnetz zum Hut. Auch mit der Tageszeitung vom Vortrag lässt sich vieles anstellen: falten, bemalen, Buchstaben und Fotos ausschneiden und eine Collage draus machen.

Experimentieren mit Musik: Mit Kochlöffeln lässt sich prima auf Töpfen trommeln, der Schneebesen wird zum Musikinstrument und die Lautstärke der Stimme ausprobiert. Das kostet eventuell Nerven, ist aber gut für die Motorik, die Sprachentwicklung und das Lernverhalten.

Die Natur entdecken: Es gibt so viel zu entdecken und so viele Möglichkeiten, draußen kreativ zu werden. Schaut doch einfach, was man aus Steinchen, Blättern, Kastanien, Stöcken und Tannenzapfen zaubern kann und bastelt zuhause damit. Gemeinsam.

Malen und basteln: Ob Fingerfarbe oder Wasserfarbe auf Leinwand: Kindern macht es großen Spaß, Kunstwerke entstehen zu lassen. Hängt die Bilder eures Kindes doch einfach an einer Wand auf und lobt es für seine tollen Ideen!

In eine andere Rolle schlüpfen: Die Verkleidungskiste mit Hüten, alten Kleidern, Schuhen, Tüchern und Taschen kurbelt die Phantasie an und spannende Geschichten entstehen im Nu. Vielleicht denkt ihr euch dazu gleich noch eine Geheimsprache aus, die nur wenige Menschen verstehen? Ein großer Spaß für alle Beteiligten!

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