Für jedes Haus und jeden Gast ein Rahmenprogramm zu finden, das die Reise unvergesslich macht – für Knut Stolle ein Traumjob. Seit 2018 ist der Marketingexperte in Hessen als Programmkoordinator im Einsatz.

Mehr als 400 Jugendherbergen gibt es deutschlandweit. Jede von ihnen ist einzigartig – aufgrund ihrer Lage, ihrer Architektur, der Menschen, die dort arbeiten, aber auch wegen ihrer inhaltlichen Ausrichtung: Kultur, Umwelt, Sport – welchen Bildungsschwerpunkt ein Haus jeweils legt, bleibt nicht dem Zufall überlassen. In jedem der 14 DJH-Landesverbände sind Menschen im Einsatz, die sich dafür stark machen, dass jede Jugendherberge das für sie perfekte Profil und einzigartiges Programmangebot erhält. Einer von diesen Menschen ist Knut Stolle.
 

Profil zeigen

Seit März 2018 verantwortet der Marketingexperte den Bereich Programmentwicklung im Landesverband Hessen. Bedeutet: Ob für Kids und Teens, Familien, Klassen oder Gruppen – wann immer ein neues buchbares Programm in einem Haus eingeführt wird, haben Stolle und seine Kollegen aus dem Marketing ihre Finger im Spiel. „Unsere Aufgabe besteht vor allem in der Beratung der Häuser“, erklärt Stolle. „Haben die Herbergsleiter konkrete Programmideen, prüfen wir diese mit Blick auf unsere Qualitätsansprüche und vermitteln bei Bedarf Ansprechpartner vor Ort. Wir unterstützen bei der Ablaufplanung, der Namensfindung und der Kostenkalkulation und übernehmen die Vermarktung auf allen Kanälen.“ Dabei hat Stolles Team das Profil des jeweiligen Hauses im Blick: „In Hessen gibt es viele Häuser in ländlicher Lage, in denen wir Wert auf Umweltprogramme legen. Bei Häusern in Citylage macht eine Orientierung in Richtung Kultur und Gesellschaft meist mehr Sinn.“

Gemeinsam tüfteln

Am liebsten aber wird der 35-Jährige selbst kreativ: „Wir entwickeln auch eigene Programmideen. Mit denen gehen wir dann auf die Häuser zu, etwa das Silvester-Familienprogramm ,Blind Booking‘. Den Teilnehmern wurde hier erst kurz vor der Anreise verraten, wo sie das Jahresfinale verbringen. Wir setzen die Aktion fort, weil sie bei den Gästen super ankam.“ Und das ist für den Programmkoordinator das oberste Ziel: „Wir wollen nicht nur mit schönen Zimmern, guter Verpflegung und toller Lage punkten. Unsere Gäste sollen sich bei uns rundum wohlfühlen.

Dazu gehört ein Rahmenprogramm, das für ein stimmiges Gesamtpaket sorgt.“ Dieses zu schnüren, da ist sich Stolle sicher, gelingt deshalb so gut, weil die Mitarbeiter in den Häusern immer nah am Gast sind und ein Ohr für die Bedürfnisse haben: „Wir sprechen viel mit den Teilnehmern. Wir nehmen ihr Feedback ernst und passen die Angebote entsprechend an. Obendrein werten wir die Buchungen aus und trennen uns von Angeboten, die nicht funktionieren.“ Ein Prozess, den Stolle aktiv begleitet. Oft von der ersten bis zur letzten Sekunde. „Das geht nicht allein vom Schreibtisch aus. Deshalb besuche ich jede Woche ein bis zwei Häuser. Da tausche ich mich mit den Ansprechpartnern aus. Ich bin davon überzeugt: In der Gemeinschaft entstehen noch immer die besten Ideen.“
 

Ein Tagesablauf bei Knut Stolle


AUFSTEHEN

6.30 Uhr: Knut Stolle startet früh in den Tag

Sein Ziel, die JUGENDHERBERGE HOHE FAHRT AM EDERSEE, liegt 30 Minuten Autofahrt von seinem Wohnsitz in Bad Wildungen entfernt. Hier wird Stolle mit den Mitarbeitern des Hauses über neue Programme sprechen. Ehe es losgeht, checkt er aber noch schnell seine Mails.

AUSTAUSCHEN

8.20 Uhr: Zum Start in den gemeinsamen Tag besprechen Knut Stolle und Herbergsleiter Florian Friedrich aktuelle Themen, die gerade auf der Agenda stehen. Die Jugendherberge Hohe Fahrt wird aktuell als Umwelthaus profiliert – da gibt es noch einige Details zu klären.

PLANEN

9.45 Uhr: Ein neuer Programmpartner stellt sich vor Ort vor – gemeinsam mit ihm und der Hausleitung geht Stolle nun in die Detailplanung. Im Seminarraum haben sich alle um den Computer versammelt und feilen an den Angeboten.

UMSCHAUEN

13.45 Uhr: Um die Natur- und Umweltprogramme der Jugendherberge Hohe Fahrt noch actionreicher zu gestalten, plant das Haus, Kanus anzuschaffen. Vor seiner Abreise bespricht Knut Stolle noch mit dem Hausmeister, wo der Steg gebaut und wie die Kanus gelagert werden könnten.

ENTSPANNEN

16.30 Uhr: Zurück in Bad Wildungen schnappt sich Knut Stolle seine Sporttasche. Gemeinsam mit seinem ältesten Sohn geht es zum Training in die Leichtathletikhalle. „Der beste Ort, um meinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Nicht selten kommen mir hier noch ein paar gute Ideen in den Sinn.“


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