Erlebnis Nachhaltigkeit und Inklusion
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Kapitel "Erlebnis Nachhaltigkeit und Inklusion"
- Erlebnis Nachhaltigkeit
- Klimaneutrale Übernachtung - Mach's (wieder) gut!
- Inklusion in unseren Jugendherbergen
Erlebnis Nachhaltigkeit
17 Ziele für nachhaltige Entwicklung
„Wir stehen in der Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen, der Umwelt und nachfolgenden Generationen und haben es uns zum Ziel gesetzt, wirtschaftliche, soziale und ökologische Verantwortung im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung in Einklang zu bringen“. (Auszug aus unserem Leitbild)
2015 wurden von der Generalversammlung der Vereinten Nationen die 17 „Ziele für nachhaltige Entwicklung“ (im Englischen „Sustainable Developement Goals“, kurz: SDGs) verabschiedet – eine Agenda für die Zukunft, mit der die Weltgemeinschaft weltweit menschenwürdiges Leben ermöglichen und dabei gleichsam die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft zu bewahren beabsichtigt. Dies umfasst ökonomische, ökologische und soziale Aspekte, in einem ehrgeizigen globalen Fahrplan bis zum Jahr 2030.
Als außerschulische Lernorte, als Begegnungs- und „Toleranz-Orte“ sehen sich die Jugendherbergen im Nordwesten in einer besonderen Verantwortung, ihren Beitrag zur Erreichung der „17 Ziele für nachhaltige Entwicklung“ der Vereinten Nationen zu leisten. Das Siegel „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) erhalten Lernorte, die sich in besonderer Weise für Bildung und nachhaltige Entwicklung einsetzen. Die BNE Anerkennung unserer Jugendherbergen ist beantragt.
Mehr als ein Bett: Neben der Übernachtung und Verpflegung bieten unsere gemeinnützigen Jugendherbergen vielfältige Programme mit ganzheitlichen Konzepten für alle Zielgruppen an. Jugendherbergen bieten einen pädagogischen Erfahrungsraum. Sie sind Orte, die soziales, schulisches und außerschulisches Lernen ermöglichen.
Unsere Jugendherbergen bieten sichere Rahmenbedingungen, damit Kinder wertvolle Erfahrungen sammeln können – ganz im Sinne des Markenkerns der Jugendherbergen „Gemeinschaft erleben!“ Das Deutsche Jugendherbergswerk steht für Toleranz und Völkerverständigung sowie Umwelt- und Landschaftsschutz.
Klassenraum Leben - Hochwertige Bildung:
Durch hochwertige Bildungs- und Erlebnisprogramme ergänzen wir fachbezogene Curricula und soziales Lernen der Schulen.
Inklusion:
Inklusion ist für uns eine überzeugte Haltung: Gemeinsam arbeiten, voneinander lernen, an Unterschieden wachsen. In unseren vier Inklusionsbetrieben in Aurich, Leer, Oldenburg und im Service- und Bookingcenter in Bremen arbeiten Menschen mit und ohne Handicap zusammen.
Bezahlbare, saubere Energie:
Unsere Jugendherbergen im Nordwesten werden mit 100 Prozent Ökostrom versorgt.
Nachhaltiger Konsum & Produktion:
Verpflegung punktet in unseren Jugendherbergen durch neue Ideen: leckere fleischreduzierte Rezepte, mehr saisonale und regionale Produkte und wo möglich, Bio-Produkte am Buffet.
Verschiedene Maßnahmen zum Klimaschutz:
Fleischreduktion, geringinvestive Energieeffizienzmaßnahmen, Überprüfung von Energieeffizienz bei Investitionsentscheidungen im Bereich Versorgung, Dämmung und Instandsetzungen – viele Maßnahmen, ein Ziel: Vermeidung von klimaschädlichen Maßnahmen zum Schutz der nachfolgenden Generationen.
Klimaneutrale Übernachtung - Mach's (wieder) gut!
Die Jugendherbergen Juist, Lingen, Norddeich und Norderney (Mühlenstraße) sind klimaneutral gestellt, das heißt, dass jeder Gast die nicht vermeidbaren CO2-Emissionen seiner Übernachtung mit dem Übernachtungspreis automatisch kompensiert. In allen weiteren Jugendherbergen des Landesverbandes haben die Gäste die Möglichkeit, ihren Aufenthalt freiwillig zu kompensieren. Die Ausgleichszahlungen fließen in vier frei wählbare myclimate-Klimaschutzprojekte(Gold Standard) in Ruanda, Kenia, Madagaskar und Burundi. Folgende Projekte werden durch die Jugendherbergen unterstützt:
- Jugendherberge Juist
Projekt: „Effiziente Kocher retten Lebensraum für letzte Berggorillas, Runda,* 2021: 17.073 Übernachtungen – dies entspricht 2.871,90 € / 337,87t CO2
- Jugendherberge Norddeich
Projekt: Biogasanlagen Indien, 2021: 8.291 Übernachtungen – dies entspricht 1.167,75 € / 137,38t CO2
- Jugendherberge Lingen
Projekt: Solarkocher Madagaskar, 2021: 10.210 Übernachtungen – dies entspricht 558,90 € / 66,7t CO2
- Jugendherberge Norderney
Projekt: Spargemeinschaft Kenia, 2021: 26.183 Übernachtungen – dies entspricht 2.829,15 € / 332,84t CO2
*Das Kompensationsprojekt „Effiziente Kocher retten Lebensraum für letzte Berggorillas in Ruanda“ wurde zum Jahresende 2021 beendet und durch das Projekt „Effiziente Kocher für Rückkehrende in Burundi“ abgelöst.
Inklusion in unseren Jugendherbergen
Ausbildung als Chance
Die Jugendherbergen des Deutschen Jugendherbergswerks sind außerschulische Lernorte mit einem wichtigen gesellschaftlichen Auftrag.
Als Inklusionsbetriebe geführt, legen die Jugendherbergen Aurich, Emden und Oldenburg, wie auch das Service- und Buchungscenter in Bremen ihren Fokus auf das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung und geben durch technische, wie auch organisatorische Maßnahmen Raum, um in besonderem Maße miteinander zu wachsen, voneinander zu lernen, im Arbeitsalltag gemeinsam zu wirken.
Inklusionsbetriebe sind formal und strukturell als gesamtgesellschaftlicher „Werte- und Inklusionsbeitrag“ im Zuge der Umsetzung des Bundes-Teilhabe-Gesetz (BTHG) und der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) zu sehen. Dies wird durch unseren inklusiven Ausbildungsansatz noch verstärkt.
Die Jugendherberge Aurich hat im Jahr 2019 beginnend und gezielt im Verlauf der Pandemie in Ausbildung investiert. Die Erfahrungen mit Kurzarbeit und abwandernden Fachkräften haben zur Umorientierung geführt. Eine Vervierfachung der Ausbildungsstellen in der DJH Gemeinsam Arbeiten im Jahr 2021 war die Folge. Dies ist rückblickend als sehr positiv zu betrachten und eine Option, um dem entstandenen Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Die Flexibilität des Konzeptes liegt in der Kombination verschiedener Ausbildungs-Rahmenkonstruktionen und in den verschiedenen Fachrichtungen. Die Kombination von betrieblicher Ausbildung im Haus, überbetrieblicher Ausbildung (in Kooperation mit Bildungsträgern), Umschulung und Qualifizierungsangeboten (Beispiele: Meisterkurs Hauswirtschaft, Ausbilderschein) bilden den Kern des Ausbildungskonzeptes.
Das Engagement in die Ausbildung soll zukünftig weiter ausgebaut werden. Dabei ist der Ansatz Menschen mit und ohne Schwerbehinderungen zu Fachkräften auszubilden nicht auf Inklusionsbetriebe beschränkt. Teilhabe soll durch Ausbildung und folgende Weiterbeschäftigung ermöglicht werden.