Unsere Strategie

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Kapitel "Unsere Strategie"


Unsere Vision

Es ist vielleicht nicht alles Bio – aber wir geben unser Bestes!
Die Jugendherbergen in Westfalen-Lippe stehen für Umweltschutz und soziale Verantwortung – seit mehr als einem Jahrhundert. Wir vereinen Gemeinwohl, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit in einem Handlungskonzept. Unsere Gäste und Mitarbeitende erleben echte Gemeinschaft geprägt von Wertschätzung, Freude und dem respektvollen Umgang mit Menschen und Ressourcen. Wenn sie wieder nach Hause gehen, nehmen alle ein kleines Stück davon mit.

Willkommen in unserer Welt. Die Jugendherbergen in Westfalen-Lippe
 


Unser Weg: GEN 2030

Gemeinwohl – Erfolg – Nachhaltigkeit: Unter diesem Titel haben die Jugendherbergen in Westfalen-Lippe 2021 einen umfangreichen Strategieprozess begonnen und ein Handlungskonzept entwickelt, das im Kern den wirtschaftlichen Erfolg mit nachhaltigem Denken und Handeln und Gemeinwohlorientierung zusammenführt. Wir richten jegliches Handeln konsequent auf Nachhaltigkeit und Gemeinwohl aus. Möglichst ökologisch, möglichst viel Mehrwert für die Gesellschaft, lautet unser Ziel. Aber nicht um jeden Preis. Denn nur, wenn wir auch wirtschaftlich erfolgreich sind, können wir unseren Beitrag für die Gesellschaft leisten.

Schon seit unserer Gründung vor mehr als 110 Jahren gehören Umwelt- und Landschaftsschutz zu unserem Selbstverständnis – und sind fest in unserer Satzung und in unseren Köpfen verankert. Als freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe sind wir mit unseren Bildungsangeboten und vor allem den Klassenfahrten eine wichtige Säule der Gesellschaft. 

Richtschnur für unser Handeln sind unter anderem die so genannten SDGs der Vereinten Nationen (UN). 2015 wurden von der Generalversammlung der UN die 17 „Ziele für nachhaltige Entwicklung“ (im Englischen „Sustainable Development Goals“, kurz: SDGs) verabschiedet – eine Agenda für die Zukunft, mit der die Weltgemeinschaft global menschenwürdiges Leben ermöglichen und dabei gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft zu bewahren beabsichtigt. Dies umfasst ökonomische, ökologische und soziale Aspekte, in einem ehrgeizigen weltweiten Fahrplan bis zum Jahr 2030. 

Im Zuge von GEN 2030 treiben wir unsere nachhaltige Unternehmensentwicklung fokussiert und konsequent voran. Nachdem wir ab 2021 zunächst strategische Ziele in den Handlungsfeldern Arbeitgebermarke, Energie & Gebäude, Programmwelt und Verpflegung definiert haben, erfolgte in 2022 die Erarbeitung der konkreten Konzepte und die Vorbereitung zur Umsetzung, die im Wesentlichen ab 2023 und nun fortlaufend erfolgt. 


Handlungsfelder

Arbeitgebermarke

Wir können unseren Gemeinwohl-Beitrag nur leisten, wenn wir wirtschaftlich erfolgreich sind. Basis dieses Erfolgs sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendherbergen in Westfalen-Lippe, die wir deshalb in den Fokus des GEN 2030-Prozesses gerückt haben. 

Im Jahr 2022 haben wir ein sehr breites und attraktives Paket für alle aktuellen sowie zukünftigen Kolleginnen und Kollegen geschnürt und unsere Attraktivität als Arbeitgeber wesentlich verbessert. Zu den Maßnahmen gehören etwa Gehaltsanpassungen, Mitarbeitervorteile oder neue Konzepte im Recruiting, die wir im Kapitel „Personal“ ausführlich beschreiben. 
 

Programmwelt

Die Programmwelt ist das Herzstück unserer Jugendherbergen. Die Umsetzung unserer nachhaltigen Philosophie in Erlebniswelten für alle Gästegruppen sind unser zentrales Alleinstellungsmerkmal. Dieses Merkmal grenzt unsere Jugendherbergen von anderen, aber insbesondere gewerblichen Übernachtungsangeboten, ab. 

Mit mehr als 500 pädagogischen Klassenfahrten-Programmen bzw. -bausteinen und vielen weiteren Angeboten für Familien, Gruppen und Kinder und Jugendliche leisten wir einen wichtigen Beitrag im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und zum sozialen Lernen. Unsere Programme ermöglichen gezielt ökologisches und soziales Lernen und zeigen, dass sich Spaß, Spannung, Bildung mit verantwortungsvollem Handeln in unseren Jugendherbergen besonders gut verbinden lassen. Wir ermöglichen praxisnahes, außerschulisches und nachhaltiges Lernen mit Kopf, Herz und Hand. Wir streben daher mit unseren Jugendherbergen die BNE-Zertifizierung an. Dabei handelt es sich um ein Bildungskonzept und Qualitätssiegel, das sich an der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und damit an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) orientiert. 
 

Verpflegung

Mehr Genuss, besser für die Umwelt: Unsere Jugendherbergen haben im Jahr 2022 viele abwechslungsreiche Ideen für ein nachhaltiges Verpflegungskonzept gesammelt, das 2023 und 2024 umgesetzt wird. 

Weniger Fleisch und Wurst, mehr vegane und vegetarische Komponenten, lokale „Hausspezialitäten“ und Bio-Produkte: In den Küchen und auf den Buffets der Jugendherbergen tut sich etwas. 

Im Zuge der Nachhaltigkeits- und Gemeinwohlstrategie „GEN 2030“ setzen wir aktuell ein neues Verpflegungskonzept um. Eine Veränderung, mit der wir gemeinsam viel bewirken können, denn die Verpflegung macht in unseren Jugendherbergen einen sehr großen Anteil des CO2-Fußabdrucks aus. Dabei verzichten wir auf den erhobenen Zeigefinger und überzeugen unsere Gäste mit leckeren, kreativen Ideen. 

Schmeckt unseren Gästen und der Umwelt: Seit Anfang des Jahres verzichten wir konsequent auf Portionsverpackungen auf dem Buffet und sparen so jährlich bis zu 400.000 Einzelverpackungen – und damit jede Menge Müll. Zu den Neuerungen unseres verbindlichen Qualitätshandbuches „smile“ gehört außerdem mehr Rohkost und Käseauswahl, vegane Aufstriche, Haferjoghurt oder -quark sowie zwei Hausspezialitäten, etwa selbst gemachte Marmelade. Auch mindestens ein vollwertiges und leckeres vegetarisches oder veganes Gericht steht nun fest auf dem Speiseplan.

Auf der Zutatenliste unseres nachhaltigen Verpflegungskonzepts stehen außerdem mehr Bio-Produkte: Ab 2024 bauen wir unsere Bio-Palette aus und bieten unseren Gästen zum Beispiel viele Bio-Produkte für ein gesundes Frühstück an.

Wir werden außerdem den Fleischanteil in der Verpflegung reduzieren. Nicht durch Verzicht, sondern durch attraktive und schmackhafte Rezepturen basierend auf einer umfassenden Rezeptdatenbank. Auf der Agenda steht zudem die Reduzierung von Müll und Speiseabfällen.
 

Energie und Gebäude 

Die Erzeugung und der Verbrauch von Energie verursachen mehr als 75 Prozent der Treibhausgasemissionen in der Europäischen Union. Auch in unseren Jugendherbergen ist das Einsparpotenzial groß, sind die „Energie“ und „Gebäude“ wesentliche Stellschrauben in punkto Nachhaltigkeit. Orientiert an den Zielen des Europäischen Green Deals haben wir uns ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis zum Jahr 2030 wollen wir die CO2- Emmissionen unserer Gebäude um 45 Prozent reduzieren. 

Holzpelletheizungen und Solarenergie, Wärmedämmungen, Elektro-Mobilität oder Energiespar-Maßnahmen: Die „Nachhaltigkeits-Offensive Bau“ umfasst verschiedenste Maßnahmen, die wir parallel zueinander angehen. 

Und: Unser Landesverband mit allen 29 Standorten wird schon heute mit 100 Prozent Ökostrom versorgt. 


Weitere Handlungsfelder 2023

Nach den Auftakt-Handlungsfeldern in 2021 / 2022 sind Anfang 2023 drei neue GEN 2030-Handlungsfelder hinzugekommen:

Wirtschaftlicher Erfolg: Die Europäische Union will im Zuge des „Green Deal“ bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent werden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein klimafreundlicher Umbau sämtlicher Wirtschaftssektoren notwendig. Anfang 2022 ist die EU-Taxonomie-Verordnung in Kraft getreten, die Kapitalflüsse in ökologisch nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten lenken soll. Nachhaltigkeit wird damit zu einem wichtigen Kriterium in der Finanzwirtschaft. Dies wird enorme Auswirkungen zum Beispiel auf unsere Immobilien-Strategie haben oder neue Anforderungen in Sachen Nachhaltigkeits-Reporting mit sich bringen. In diesem Handlungsfeld stellen wir die Weichen dafür und haben uns eine langfristigere strategische Planung zum Ziel gesetzt. 

Digitalisierung & Prozesse: Online-Check-In, digitale Gästemappen oder ein Intranet zur Verbesserung der Kommunikation innerhalb des Landesverbandes: Die Digitalisierung bringt viele Chancen zur Verbesserung der Abläufe und Prozesse in unseren Jugendherbergen mit sich. Damit wollen wir sowohl auf sich verändernde Gästewünsche eingehen als auch – gerade in Zeiten des Personal- und Fachkräftemangels – unsere Jugendherbergs-Teams entlasten. Das Ziel: Mehr Zeit für unsere Gäste und für wesentliche Aufgaben.

Strategie & Kommunikation: Nachhaltigkeit und Gemeinwohl machen uns aus, sind sozusagen eine Spezialität der Jugendherbergen. Das möchten wir auf allen möglichen Kommunikationskanälen sichtbar und erlebbar machen – für unsere Gäste, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unser Ehrenamt ebenso wie für Medien, Politik oder Partner-Organisationen. 

Ein Beispiel für die interne Kommunikation ist die GEN 2030-„Roadshow“, die bis Anfang 2024 Station in allen Jugendherbergen macht. In der Workshop-Reihe wird das gesamte Jugendherbergs-Team über die laufenden Projekte informiert und bringt eigene Ideen und Perspektiven ein. 

Auch das ehrenamtliche und soziale Engagement soll in diesem Handlungsfeld gefördert werden. So unterstützen die Jugendherbergen in Westfalen-Lippe zum Beispiel „Ubomi“, ein Hilfsprojekt für bedürftige Kinder und Jugendliche in den Townships von Kapstadt. Fünf familiäre Häuser als sichere „Inseln“ für hilfsbedürftige Kinder konnte Ubomi bereits eröffnen. Ubomi-Gründerin ist Biggi Hägemann, die für die Produktentwicklung in unserem Landesverband verantwortlich ist. Mehr Infos: www.ubomi.net 
 


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