Investitionen und Sondernutzungen

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Kapitel "Investitionen und Sondernutzungen"

Raus aus dem Krisenmodus

Während wir vor der Pandemie umfassend und kontinuierlich in die Modernisierung unserer Standorte investieren konnten, musste der Landesverband Westfalen-Lippe in den Krisenjahren 2020 und 2021 Investitionen auf Eis legen bzw. die Geschwindigkeit deutlich drosseln. In 2022 konnten wir erfreulicherweise wieder beginnen, in unsere Jugendherbergen zu investieren. 

Nachhaltige Investitionen

Nicht erst seit der Energiekrise setzen die Jugendherbergen in Westfalen-Lippe auf Energie sparende Investitionen, Baumaßnahmen und Heizsysteme. Im Rahmen unserer Nachhaltigkeits-Strategie GEN 2030 haben wir uns ein ehrgeiziges Ziel gesteckt: Bis 2030 wollen wir die CO2-Gebäude-Emmissionen um 45 Prozent senken.

Im Jahr 2022 haben die Jugendherbergen Biggesee,Winterberg (Haupthaus und Lodge), Detmold, Rheine und Rüthen Holzpelletheizungen erhalten. Eine Dachsanierung plus Installation einer Photovoltaik-Anlage wurde in Bad Driburg realisiert. Neue Fenster gab’s 2022 in Bad Driburg, Dortmund, Horn-Bad Meinberg und am Möhnesee. Diese Projekte konnten teilweise mit Fördermitteln des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) realisiert werden.

Wir animieren zudem unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Gäste mit Info-Kampagnen und Workshops in den Jugendherbergen, „Energie-Sparer“ zu werden. Das Bewusstsein und die Bereitschaft sind im Zuge der Energiekrise sehr hoch. Zum Gesamtkonzept zur Reduktion von CO2 gehören zudem weitere betriebliche Maßnahmen, beispielsweise die Umrüstung auf LEDs oder elektronische Steuerungen von Heizkörpern. 

Auch im Jahr 2023 werden zahlreiche Projekte umgesetzt. So sind beispielsweise Photovoltaik-Anlagen an fünf weiteren Standorten geplant.
 

Biggesee rundum aufgefrischt

Die Jugendherberge Biggesee bietet ihren Gästen nun weitere frisch renovierte Zimmer: Auf zwei Etagen wurden die Bäder erneuert und die Zimmer teilweise mit eigener Dusche / WC ausgestattet. Damit ist die Herberge nun weiter „aufgefrischt“. In den Jahren vor Corona wurde das Haus bereits komplett neu möbliert und in weiten Teilen modernisiert
(u.a. Tagesräume, Bistro und neue Küchentechnik).

Auch das Außengelände wurde kurz vor Corona mit einem neuen Spielschiff und Body-Fit-Station aufgepeppt. 2022 hat der Landesverband zudem mit einer Dachsanierung und Pelletheizung in die Jugendherberge investiert. Die Jugendherberge Biggesee legt bei den Übernachtungszahlen kontinuierlich zu und hat im Jahr 2022 mit rund 28.500 Übernachtungen das Vor-Corona-Niveau getoppt.

Neue "Denkräume in Bielefeld"

Im Sommer 2021 ist das Jugendgästehaus Bielefeld mit einem neuen Konzept an den Start gegangen: Als „Denkfabrik“ greift das Jugendgästehaus Themen wie lebenslanges, nachhaltiges Lernen und verschiedene Lernmethoden auf – auch gestalterisch: 180 Quadratmeter im Foyer regen mit neuen Farben und Möbeln zu frischen Ideen an. Darüber hinaus wurden nach den Zimmern nun die Etagen und die öffentlichen Bereiche, der Tagungstrakt, die Rezeption und das Bistro rundum modernisiert. Getränke und Snacks gibt es ab sofort an der „Denkbar“. 

2022 wurden passend zum Konzept noch „Denkräume“ gestaltet. Besonders und neu ist hier die Verknüpfung unserer Programmwelt mit dem Raumangebot: In Bielefeld können die Programme für Schulklassen und Familien jetzt in diesen besonders gestalteten „Denkräumen“ mit den Themen Cyber-Mobbing oder Digitalisierung beschäftigen. Die Räume sind im Stil eines Jugendzimmers eingerichtet, dienen so als „Kulisse“ für die Workshops und schaffen eine Atmosphäre, in der sich vor allem Kinder und Jugendliche wohler fühlen und besser öffnen können.

Maritimes Flair am Sorpesee

Das Jugendherbergs-Team begrüßt seit März 2022 die Gäste nun an der im wahrsten Sinne „schwungvoll“ umgestalteten Rezeption, deren Form einen Schiffsbug andeutet. Die großen und kleinen Besucher dürfen sich außerdem über eine neue Eingangshalle und den Buffetraum freuen, die viel maritimes Flair bieten: Die Möblierung in Schwemmholzoptik trifft auf dunkelgrauen „Plankenboden“.

Und ein intensives Türkis weckt farblich Assoziationen zum Thema „See“. Neu sind auch die gemütlichen Sitzbereiche und der großzügige Spielbereich

 

Jugendherberge Rheine wird erweitert 

Startschuss für die Erweiterung und Modernisierung der Jugendherberge Rheine: Mit dreijähriger Verzögerung haben im Februar 2023 die Bauarbeiten begonnen. 

Aufgeschoben, aber nicht aufgehoben: 2020 hatte die Corona-Pandemie zu einem vollständigen Investitionsstopp der gemeinnützigen Jugendherbergen in Westfalen-Lippe geführt. Kurz vor Baustart musste auch die Modernisierung der Jugendherberge Rheine auf Eis gelegt werden. Umso mehr freuen wir uns, dass das Projekt nun realisiert werden kann, auch wenn wir uns mit einer erheblichen Erhöhung der Baukosten konfrontiert sehen. 

Mit 89 Betten zählte Rheine mit der Burg Altena und Porta Westfalica zu den kleinsten der insgesamt 29 Jugendherbergen in Westfalen-Lippe. Klein, aber dennoch gefragt: Die Jugendherberge Rheine erzielte vor der Pandemie konstant hohe Übernachtungszahlen jenseits der 10.000er-Marke.

Aufgrund der Nachfrage wächst nun auch die Anzahl der Betten: Mit dem Bau eines neuen Bettenhauses auf insgesamt rund 150. Hier entstehen Zwei- bis Sechsbettzimmer, alle mit eigener Dusche und WC ausgestattet. Hinzu kommt ein baulicher Lückenschluss zwischen den beiden Bestandsgebäuden, die aktuell noch durch eine Terrasse und Wintergarten verbunden sind. An dieser Stelle finden eine neue Eingangshalle mit offener Rezeption, ein Bistro sowie neue Gruppen- und Tagungsräume ihren Platz. Geplant ist außerdem eine neue Büroeinheit sowie Verbesserungsmaßnahmen der Wirtschafts- und Lagerräume. Auch das Außengelände wird rundum neu gestaltet, hier können sich Groß und Klein künftig etwa am Aktiv-Trail oder an Outdoor-Sportgeräten austoben. Für diverse Sportarten und Spiele verspricht auch das neue Multifunktions-Spielfeld mit Kunstrasen oder Tartanbelag jede Menge Möglichkeiten. 

Erfolgreiche Kooperation mit der Stadt Rheine 

Die erfolgreiche Profilierung als Sport|Jugendherberge bleibt erhalten. Seit der Sport-Ausrichtung im Jahr 2016 erlebte das Haus einen Run von Fußballvereinen und Co.. Sportgruppen waren vor Corona gemeinsam mit den Schulklassen die stärkste Gästegruppe in Rheine und bleiben auch künftig die Haupt-Zielgruppen der Herberge. „Dabei spielt natürlich auch die erfolgreiche Kooperation mit der Stadt Rheine in puncto Sportstätten eine sehr wichtige Rolle“, berichtet Hausleiterin Hildegard Hövel. Die 59-jährige Kölnerin hat die Herberge bereits vor dem Umbau geleitet und wird dies weiterhin tun. Bis zur Neueröffnung führt sie gleichzeitig noch die Nachbar-Jugendherberge im 80 Kilometer entfernten Reken.

Insgesamt wird der Landesverband rund 4,7 Mio. Euro in den Standort investieren. Die Wiedereröffnung ist für das Frühjahr 2024 geplant.

Sondernutzungen

In Kooperation mit den jeweiligen Kommunen haben wir im März bis teilweise in den April 2022 in den Jugendherbergen Bielefeld, Biggesee, Bochum, Dortmund und Hagen geflüchtete Menschen aus der Ukraine beherbergt. Die Jugendherberge Rheine war von April bis Dezember 2022 zur vorübergehenden Unterbringung von Geflüchteten an die Bezirksregierung Münster vermietet.

Die Jugendherbergen in Westfalen-Lippe standen damit nicht zum ersten Mal als Partner in der Krisenbewältigung bereit. Bereits 2015 hatte der Landesverband den Behörden vorübergehend sieben Jugendherbergen zur Verfügung gestellt. Die Jugendherbergen Bielefeld, Biggesee und Tecklenburg wurden 2020 als Unterkunft für Geflüchtete genutzt, um in der Pandemie die Erstaufnahmeeinrichtungen der jeweiligen Bezirksregierungen zu entlasten.

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