Unsere Strategie

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Kapitel "Unsere Strategie"

 


Unsere Vision

Es ist vielleicht nicht alles Bio – aber wir geben unser Bestes!
Die Jugendherbergen in Westfalen-Lippe stehen für Umweltschutz und soziale Verantwortung – seit mehr als einem Jahrhundert. Wir vereinen Gemeinwohl, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit in einem Handlungskonzept. Unsere Gäste und Mitarbeiter erleben echte Gemeinschaft geprägt von Wertschätzung, Freude und dem respektvollen Umgang mit Menschen und Ressourcen. Wenn sie wieder nach Hause gehen, nehmen alle ein kleines Stück davon mit.

Willkommen in unserer Welt. Die Jugendherbergen in Westfalen-Lippe
 


Unser Weg: GEN 2030

Gemeinwohl – Erfolg – Nachhaltigkeit: Unter diesem Titel haben die Jugendherbergen in Westfalen-Lippe 2021 einen umfangreichen Strategieprozess begonnen und ein Handlungskonzept entwickelt, das im Kern den wirtschaftlichen Erfolg mit nachhaltigem Denken und Handeln und Gemeinwohlorientierung zusammenführt.   

Vegetarische und vegane Mahlzeiten, 100 Prozent Ökostrom oder Bio-Nudeln: Die Jugendherbergen in Westfalen-Lippe fangen beim Thema Nachhaltigkeit keineswegs bei null an. Schon seit unserer Gründung vor mehr als 110 Jahren gehören Umwelt- und Landschaftsschutz zu unserem Selbstverständnis – und sind fest in unserer Satzung und in unseren Köpfen verankert. Als Träger der Jugendhilfe sind wir mit unseren Bildungsangeboten und vor allem den Klassenfahrten eine wichtige Säule der Gesellschaft. Jugendherbergen bieten einen pädagogischen Erfahrungsraum. Sie sind Orte, die soziales, schulisches und außerschulisches Lernen ermöglichen. Nicht umsonst steht das Deutsche Jugendherbergswerk im Gemeinwohl-Atlas 2020 auf Platz 6 von 135 Unternehmen und Organisationen – nach Feuerwehr, THW oder DRK. Die wissenschaftliche Studie untersucht, wie hoch der Beitrag von deutschen Organisationen zum Gemeinwohl ist. 

Wir machen also vieles schon gut. Aber wir wollen und müssen noch besser werden. Und bewusster handeln. Klimakrise, Corona und Krieg: Unsere Gesellschaft und damit unsere Gäste verändern sich, Marken und Märkte sind im Wandel. Ebenso die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Die Europäische Union will bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent werden. Der „Green Deal“ ist der größte Umbau der Europäischen Union, den es je gab.

Unsere Antwort darauf lautet „GEN 2030“. Wir richten jegliches Handeln konsequent auf Nachhaltigkeit und Gemeinwohl aus. Möglichst ökologisch, möglichst viel Mehrwert für alle, lautet unser Ziel. Aber nicht um jeden Preis. Denn nur, wenn wir auch wirtschaftlich erfolgreich sind, können wir unseren Beitrag leisten. Heißt: Es ist vielleicht (noch) nicht alles Bio, schließlich sollen Familien die Klassenfahrt oder den Urlaub bei uns auch bezahlen können. Aber wir geben unser Bestes. Nicht nur beim Essen, sondern z.B. auch mit einigen, schon installierten Holzpellet-Heizsystemen.

Mit GEN 2030 haben wir Grundsätze entwickelt, die eine erfolgreiche Implementierung des Handlungskonzeptes durch unsere Gremien ermöglichen und gewährleisten. Dazu zählt unter anderem, dass wir verbindliche Jahrespläne mit strategischen Zielen aufstellen, uns an den SDG’s der Vereinten Nationen (siehe unten) orientieren, die Messbarkeit unserer Maßnahmen sicherstellen oder transparent alle Projekte – gegenüber unseren Mitarbeiter*innen ebenso wie unseren Gästen vor Ort – kommunizieren.
 


17 Ziele für nachhaltige Entwicklung

Richtschnur für unser Handeln sind die so genannten SDGs der Vereinten Nationen (UN). 2015 wurden von der Generalversammlung der UN die 17 „Ziele für nachhaltige Entwicklung“ (im Englischen „Sustainable Development Goals“, kurz: SDGs) verabschiedet – eine Agenda für die Zukunft, mit der die Weltgemeinschaft global menschenwürdiges Leben ermöglichen und dabei gleichsam die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft zu bewahren beabsichtigt. Dies umfasst ökonomische, ökologische und soziale Aspekte, in einem ehrgeizigen weltweiten Fahrplan bis zum Jahr 2030. 


Handlungsfelder

Zum Auftakt von GEN 2030 wollen wir im Sinne der SDGs zunächst da einen Beitrag leisten, wo wir als Jugendherbergen die größtmögliche Wirkung erwarten, den größten „Hebel“ haben. Entsprechend haben wir Ende 2021 / Anfang 2022 zunächst strategische Ziele in den Handlungsfeldern Arbeitgebermarke, Energie & Gebäude, Programmwelt und Verpflegung definiert, deren konkrete Umsetzung ab 2022 erfolgt. 


Arbeitgebermarke

 „Wir sind ein nachgefragter, attraktiver Arbeitgeber. Unsere Mitarbeiter*innen werden zu Markenbotschaftern.“
 

Wir können unseren Gemeinwohl-Beitrag für die Gesellschaft nur leisten, wenn wir wirtschaftlich erfolgreich sind. Basis dieses Erfolgs sind die Mitarbeiter*innen der Jugendherbergen in Westfalen-Lippe, die wir deshalb in den Fokus des GEN 2030-Prozesses rücken. Auf die Herausforderungen des Arbeitsmarktes antworten wir etwa mit neuen Rahmenbedingungen (u.a. Arbeitszeitmodelle), frischen Weiterbildungskonzepten, neuen Wegen in der Personalakquise oder der Definition einer Arbeitgebermarke („Employer Branding“).


Programmwelt

„Wir werden die Programmwelt als USP (Alleinstellungsmerkmal) der Jugendherbergen positionieren und weiterentwickeln.“

Die Programmwelt ist das Herzstück unserer Jugendherbergen. Die Umsetzung unserer nachhaltigen Philosophie in Erlebniswelten für alle Gästegruppen sind unser zentrales Alleinstellungsmerkmal. Dieses Merkmal grenzt unsere Jugendherbergen von anderen, aber insbesondere gewerblichen Übernachtungsangeboten, ab.

Die Bedeutung der Programmwelt arbeiten wir entsprechend noch stärker und klarer heraus. Unter anderem entsteht ein Positionspapier für die interne und externe Kommunikation, es werden neue Analyse-Möglichkeiten zur Verbesserung des Produkt-Portfolios geschaffen und eine klarere Profilierung jeder einzelnen Jugendherberge.


Verpflegung

„Gesunde, ausgewogene und wirtschaftliche Gemeinschaftsverpflegung.“

Laut Weltklimarat stammt etwa ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen aus Lebensmittelsystemen. Entsprechend ist dieser Sektor ein zentraler Bereich des europäischen Green Deals. Die Verpflegung macht auch in unseren Jugendherbergen einen großen Anteil des Klimafußabdrucks aus.

Mit – im wahrsten Sinne des Wortes – neuen Rezepten wollen wir dieser Herausforderung begegnen: Geplant ist etwa, den Anteil der biologisch erzeugten Zutaten zu erhöhen. Wir möchten außerdem den Fleischanteil in der Verpflegung reduzieren. Nicht durch Verzicht, sondern durch kreative und leckere Rezepturen. Auf der Agenda steht zudem die Reduzierung von Müll und Speiseabfällen.


Energie und Gebäude

„Die Jugendherbergen in Westfalen-Lippe sparen bis 2030 45 Prozent CO2-Emmisionen ein.“

Die Erzeugung und der Verbrauch von Energie verursachen mehr als 75 Prozent der Treibhausgasemissionen in der Europäischen Union. Auch in unseren Jugendherbergen ist das Einsparpotenzial groß, sind die „Energie“ und „Gebäude“ wesentliche Stellschrauben in punkto Nachhaltigkeit. Orientiert an den Zielen des Europäischen Green Deals haben sich die Jugendherbergen in Westfalen-Lippe ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis zum Jahr 2030 wollen wir die CO2-Emmissionen unserer Jugendherbergen um 45 Prozent reduzieren.

 

Holzpelletheizungen und Solarenergie, Wärmedämmungen, Elektro-Mobilität oder Energiespar-Maßnahmen:

Die „Nachhaltigkeits-Offensive Bau“ umfasst verschiedenste Maßnahmen, die wir parallel zueinander angehen. 


Projektteams

Möglichst vielfältig, möglichst viele Perspektiven und unterschiedliche Kompetenzen: Für jedes Handlungsfeld haben wir eigene Projektteams aufgestellt, die für die praktische Umsetzung der strategischen Ziele sorgen. Die Teams setzen sich aus Kolleg*innen der Jugendherbergen und der Geschäftsstelle zusammen und sind gebildet aus Hausleitungen, Assisten*innen, Abteilungsleiter*innen oder Küchenleiter*innen. Im GEN 2030-Steuerkreis, bestehend aus Geschäftsführung, Abteilungs- und Projektleitungen, werden einmal im Monat alle laufenden Projekte beleuchtet und die nächsten Schritte definiert.