Ehemalige Jugendherberge Zingst verkauft
08/2022- Mecklenburg-Vorpommern
Ehemalige Jugendherberge Zingst verkauft
Neuer Eigentümer ist der deutsch-schwedische Wohnprojektentwickler Bonava
Der DJH-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. hat die ehemalige Jugendherberge Zingst ist an den deutsch-schwedischen Wohnprojektentwickler Bonava verkauft. Bonava ist seit Jahren der aktivste Projektentwickler für Wohnungsbau in den deutschen Metropolregionen, ein lokales Team für Mecklenburg-Vorpommern sitzt zurzeit in Rostock. Während sich das Unternehmen in der Region bisher auf den Bau von Ferienimmobilien konzentrierte, soll auf dem Gelände der ehemaligen Jugendherberge Zingst nun dauerhafter Wohnraum entstehen. Eine Feriennutzung ist ausgeschlossen.
„Insbesondere auf den beliebten Ferieninseln ist der Bedarf an neuem Wohnraum für Familien enorm, sodass wir hier sehr aktiv auf Grundstückssuche sind“, so Bonava-Projektleiter Christian Kluck. „Unsere Konzepte gehen dabei über den reinen Bau von Häusern hinaus. Wir wollen ein echtes Zuhause und ein Wohnumfeld zum Wohlfühlen schaffen. Wie das Areal künftig gestaltet werden soll und wieviele Wohnungen entstehen könnten, werden wir nun Schritt für Schritt in enger Abstimmung mit der Gemeinde entwickeln”, so Kluck weiter.
Beide Parteien haben vereinbart über den Kaufpreis Stillschweigen zu bewahren.
Die Entscheidung, dass die Jugendherberge Zingst endgültig geschlossen bleiben soll, war im DJH-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V., der seit 1997 Eigentümer der Liegenschaft in Zingst war, bereits in der ersten Jahreshälfte 2021 getroffen worden. Zu groß waren die Verluste in Folge ausbleibender Schul- und Vereinsfahrten in zwei Corona-Jahren: „Der Kinder- und Jugendreisemarkt ist der größte Verlierer in den Tourismusbilanzen aller Bundesländer in den Krisenjahren 2020 und 2021. Das liegt daran, dass unsere einschlägigen Zielgruppen stärker und länger von Einschränkungen durch die Pandemie betroffen waren und immer noch sind, als andere soziale Gruppen.“ So Kai-Michael Stybel, Vorstand des DJH-Landesverbandes M-V e. V.. „Wir passen uns mit der Standortaufgabe in Zingst einem sich verändernden Markt an.“
Zudem ist durch die Verluste der Corona-Jahre ein erheblicher Investitionsstau in allen 12 Jugendherbergen in Mecklenburg-Vorpommern entstanden, die der DJH Landesverband M-V e. V. betreibt. „In 2020 und 2021 haben wir nur rund ein Drittel unserer üblichen Auslastung erzielen können. Die hohen Verluste konnten wir nur mühsam ausgleichen, da wir als gemeinnütziger Betrieb keine Rücklagen für solche Krisenzeiten bilden dürfen. Deshalb wurden Instandsetzungsmaßnahmen in allen Häusern aufgeschoben.“, so Stybel. „Um die Instandhaltung und auch die Weiterentwicklung unserer 12 Jugendherbergen zu gewährleisten, sind wir auf den Verkaufserlös, den die Jugendherberge Zingst einbringt, angewiesen. Das Geld fließt direkt in dringend nötige Investitionen an anderen Standorten“.
Ehemalige Beschäftigte aus der Jugendherberge Zingst arbeiten bereits in anderen Standorten des Verbands. Auch Stammgruppen, die seit vielen Jahren in die Jugendherberge nach Zingst gereist sind, konnten erfolgreich gehalten und auf andere DJH-Jugendherbergen in Mecklenburg-Vorpommern umgelenkt werden. „Wir sind froh, dass uns Personal und Stammgäste aus Zingst treu bleiben“, so Stybel. „Das stärkt den Gesamtbetrieb und die Zukunft der DJH-Jugendherbergen in Mecklenburg-Vorpommern.“
Pressekontakt:
Deutsches Jugendherbergswerk
Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e. V.
Miriam Gedrose
Unternehmenskommunikation
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