Mitgliederversammlung des DJH-Landesverbandes M-V
PRESSEMITTEILUNG
24.11.2021
Mitgliederversammlung des DJH-Landesverbandes M-V
Verband noch immer schwer getroffen vom Zusammenbruch des Kinder- und Jugendreisemarkts seit 2020 / ehemaliger stv. Landrat Manfred Gerth zum neuen Mitglied des Aufsichtsrats gewählt
Am 24.11.2021 fand die Mitgliederversammlung des DJH-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V. in Rostock statt. Die jährlich stattfindende Versammlung ist satzungsgemäß das höchste Gremium des Verbands.
Krisenjahr 2020: anhaltende Folgen für das Kinder- und Jugendreisen
Zentrales Thema der Mitgliederversammlung war das durch die Corona-Pandemie bedingte Krisenjahr 2020 und seine Folgen. Der Zusammenbruch des Kinder- und Jugendreisemarkts in 2020, verursacht durch Lockdowns und Reiseverbote für Jugendgruppen und Schulklassen, traf den DJH-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. schwer. Lediglich ein Drittel der Übernachtungen des Vorjahres konnten 2020 erzielt werden.
Dass die Herausforderung des Krisenjahres 2020 überhaupt gemeistert werden konnte, verdankt der DJH-Landesverband M-V allem voran dem vollen Einsatz seiner Mitarbeiter*innen: „Trotz Krise und großer Unsicherheiten gerade bei unserer jungen Kernzielgruppe erlebten wir in der Saison 2020 und auch 2021 ein hohes Gästevertrauen. Dies spricht für die Fähigkeit unserer Mitarbeiter*innen, Gäste in unsicheren Zeiten durch gute Betreuung und klare, transparente Kommunikation zu beruhigen und nachhaltig an den Betrieb zu binden.", so Kai-Michael Stybel, Vorstand des DJH-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern.
Dr. Wolfgang Brix, Präsident des Aufsichtsrats des DJH-Landesverbandes M-V, machte auf die drohende Entwöhnung der Schulen und Jugendvereine vom gemeinschaftlichen Reisen aufmerksam, die sich durch die anhalte Krise in 2021 fortsetzte: „Je länger das ganze dauerte und irgendwann auch Lehrern, Sporttrainern, Chor- und Orchesterleitern die immer wieder vergebliche Hoffnung auf Reiseerlaubnisse oder das vergebliche Bemühen immer wieder neu umgebuchter Reisetermine widerfuhr, so sehr arrangierte sich auch ein großer Teil der Verantwortlichen in den Schulen und bei den Jugendhilfeträgern mit der Situation und fand sich mit ihr ab.“ Diese Entwicklung sei nicht nur für den Fortbestand des Verbands bedrohlich, sondern insbesondere für Kinder und Jugendliche: „Als freier Träger der Jugendhilfe ist es unsere tiefe Überzeugung, dass unser Vereinszweck Kindern und Jugendlichen hilft, mit wertvollen Gemeinschaftserfahrungen und im geschützten Raum das Leben zu entdecken. Kinder- und Jugendreisen sind wichtiger Bestandteil der Kinder- und Jugendarbeit“, so Brix weiter.
Dass in der Kinder- und Jugendarbeit und im Schulleben das Bedürfnis da ist, wieder zu reisen und damit auch ein Stück Normalität wiederherzustellen zeigt unter anderem der gute Vorbuchungsstand der DJH-Jugendherbergen in Mecklenburg-Vorpommern für 2022. Dieser liegt per November auf dem Niveau der Vor-Coronazeit. Wiederum ein Beleg dafür, dass Gästevertrauen durch strategisches Krisenmanagement und sensible Kommunikation erhalten werden konnte. Doch schon einmal, zum Ende 2020, hatte man auf eine Erholung des Kinder- und Jugendreisemarkts gehofft, die aufgrund steigender Infektionszahlen und Verunsicherung bei der Zielgruppe in 2021 nicht eintrat.
Konkrete Forderungen an die neue Landesregierung
Landesverbandspräsident Dr. Wolfgang Brix stellte konkrete Forderungen an die neue Landesregierung:
- So sei die Durchführung von Schulfahrten den Schulen als Pflichtaufgabe aufzutragen, um den Schülern den verlässlichen Zugang zu solchen Fahrten als fester Bestandteil der Schulzeit abzusichern.
- Zudem sollen Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe im Allgemeinen, wie zum Beispiel Jugendverbände, Kultur- und Sportvereine mindestens für die nächsten fünf Jahre mit zugewiesenen Reisekostenbudgets ausgestattet werden, die unkompliziert und unbürokratisch abgerufen werden können, um den Betreuern eine verlässlich Planungsgrundlage für Fahrten zu bieten und um den Teilnehmenden der Vereine lohnenswerte Reiseerlebnisse zu ermöglichen, die wiederum die Vereinsarbeit am Heimatort stärken.
- Weiterhin wird gefordert, dass insbesondere die gemeinnützig getragenen Kinder- und Jugendübernachtungsstätten mindestens für die nächsten fünf Jahre staatliche Investitionsprogramme erhalten, um die Infrastruktur zu erhalten.
Manfred Gerth, ehemaliger stellvertretender Landrat des Landkreises Vorpommern-Rügen,
in den Aufsichtsrat des DJH-Landesverbandes M-V gewählt
Im Rahmen einer Nachwahl wurde Herr Manfred Gerth einstimmig als neues Mitglied in den Aufsichtsrat des DJH-Landesverbandes M-V gewählt. In den letzten 9 Jahren war Manfred Gerth beigeordneter und stellvertretender Landrat des Landkreises Vorpommern-Rügen. Im Landkreis, der sich von Fischland-Darß-Zingst bis auf die Insel Rügen erstreckt, liegen die meisten Jugendherbergen, die der DJH-Landesverband betreibt. Insbesondere hatte sich Gerth in seiner Funktion als beigeordneter und stellvertretender Landrat für die Nutzung eins Teils des Block 5 des ehemaligen KDF-Bads Prora als Jugendherberge eingesetzt, der sich bis dahin in Besitz des Landkreises befand. 2011 wurde die DJH-Jugendherberge Prora eröffnet. Mit seiner Wahl setzt Manfred Gerth seine Zusammenarbeit mit dem DJH-Landesverband M-V fort.
Foto: Manfred Gerth, neues Mitglied im Aufsichtsrat des DJH-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V. (Foto: DJH MV)