Wie können in 2020 Ferienlager in Schleswig-Holstein stattfinden?

18.06.2020 - Nordmark

Kinder- und Jugenderholung wieder möglich

 

Hamburg/Kiel, 18.06.2020. Schleswig-Holstein geht voran und erlaubt – im Unterschied zu vielen anderen Bundesländern –, dass Ferienfreizeiten unter Auflagen stattfinden dürfen. Doch was bedeutet das in der Umsetzung? Die Jugendherbergen im Norden und ihre Partner haben die Konzepte überarbeitet und freuen sich darauf, auch in diesem besonderen Sommer Gastgeber von Kinder- und Jugendfreizeiten zu sein.

 

Eltern und ihr Nachwuchs können jetzt etwas aufatmen: Nach wochenlangem Balance-Akt zwischen Home-Schooling und Job dürfen Kinder und Jugendliche während der bald beginnenden Schulferien zu mehrtägigen Ferienfreizeiten in Schleswig-Holstein fahren. Organisierte Zusammenkünfte und Aktivitäten in Gruppen sind ab sofort zulässig. Innerhalb von kleinen Gruppen bis 15 Teilnehmern inklusive Betreuern gilt der Mindestabstand nicht. Bei größeren Kinder- und Jugendfreizeiten muss eine Aufteilung in mehrere feste Kleingruppen erfolgen.

 

Wie sicher sind Ferienfreizeiten in diesem Sommer?

Als möglicher Ort für die nun wieder erlaubten Ferien-Camps haben sich viele Zeltplätze, Jugendherbergen und weitere Gruppenhäuser im Norden bereits bewährt. Diese bieten entweder selbst Ferienfreizeiten an oder werden von Vereinen, Reiseveranstaltern oder Organisationen als Ferienquartier gebucht. Von nun an gilt, dass für jede einzelne Freizeit ein eigenes Hygienekonzept vorliegen muss. Dieses muss alle essenziellen Aspekte der Camps wie Transport, Zimmeraufteilung, Verpflegung, Sanitärnutzung und Programmablauf regeln. Hierzu gehört auch, dass bevorzugt Aktivitäten im Freien angeboten werden. Musiziert, gesungen und getanzt wird dabei in diesem Sommer nicht.

 

Was ist anders durch Corona?

Die aktuelle Situation fordert allen Verantwortlichen derzeit eine Menge Flexibilität ab. Normalerweise werden Ferienlager mit großem Vorlauf geplant und gebucht. Bis vor Kurzem (8. Juni) war noch völlig unklar, ob solche Formate in diesem Jahr überhaupt stattfinden dürfen. Dann kündigte Schleswig-Holstein eine entsprechende Lockerung an. Die genauen Rahmenbedingungen folgten erst jetzt, sehr kurz vor den Sommerferien. „Wir freuen uns, dass die Ferienangebote wieder stattfinden dürfen“, zeigt sich Stefan Wehrheim, Geschäftsführer im DJH-Landesverband Nordmark e.V. erleichtert. „Das bietet auch unseren Programmpartnern, die wie wir besonders hart von der Krise betroffen sind, wichtige Perspektiven.“ Insgesamt findet ein enger Austausch zwischen Partnern und Anbietern innerhalb der jugendtouristischen Branche statt.

Doch für viele Freizeiten kommen die guten Nachrichten zu spät. Aufgrund der notwendigen Vorlaufzeit waren viele Ferienprogramme bereits abgesagt. Teils hatten Eltern schon storniert, teils brauchten die Organisatoren und ihre Partner frühzeitiger verbindliche Klarheit, ob die Fahrten stattfinden können. Wieder andere Termine mussten abgesagt werden, da Auflagen nicht einhaltbar waren oder mit zu hohem Personal- und Kostenaufwand verbunden gewesen wären. Eine bedauerliche Situation für alle Beteiligten.

 

Ferienlager: Wichtiger denn je?

Nach monatelangen Einschränkungen sind betreute Ferien- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche von besonders hoher Bedeutung. Gerade jetzt ist es wichtig, wieder in kleinen Schritten zusammen zu kommen, außerschulisches Lernen zu ermöglichen und junge Menschen in ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung zu stärken. „Gemeinschaftserlebnisse sind für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen enorm wichtig und müssen deshalb erhalten bleiben. Wir wollen dazu in dieser herausfordernden Zeit unseren Beitrag leisten“, so Wehrheim. Insgesamt hat sich der DJH-Landesverband Nordmark e.V. die Entscheidung nicht leicht gemacht, ob er unter den neuen Rahmenbedingungen Kinder- und Jugendfreizeiten anbietet. „Wir tragen hier eine große Verantwortung, vor allem zum Schutz unserer Gäste und Mitarbeiter“, erklärt Stefan Wehrheim. Gleichermaßen möchte der gemeinnützige Verein seinem gesellschaftlichen Auftrag weiterhin gerecht werden.

 

Was bieten die Jugendherbergen in diesem Sommer an?

Insgesamt bieten die Jugendherbergen in Schleswig-Holstein sechs verschiedene Kinder- und Jugendfreizeiten an (zehn Termine von Juli bis August). Für jede Freizeit wurde ein individuelles Hygienekonzept fertiggestellt. So wurden für alle Freizeiten, wie z.B. die Englisch-Camps in der Jugendherberge Mölln und das Seefahrer-Programm in der Jugendherberge Kappeln, die bestehenden Programmabläufe hinsichtlich des Infektionsschutzes geprüft. Manche Aktionen wurden durch neue, möglichst kontaktarme Aktivitäten meist an der frischen Luft ersetzt. „Natürlich bringen die neuen Regelungen gewisse Veränderungen mit sich“, weiß die Möllner Herbergsleiterin Ann-Katrin Dederichs. „Aber wir werden viele Dinge wie das regelmäßige Lüften einfach spielerisch umsetzen. Das erfordert etwas Kreativität, aber darin sind unsere Teamer zum Glück Profis. Wir versprechen, dass die Kinder am Ende mit vielen tollen Erinnerungen im Gepäck wieder heimkehren werden.“ Betreut werden die Kinder und Jugendlichen rund um die Uhr von erfahrenen Fachkräften. Diese sind bestens für die aktuelle Situation geschult.

Für einige der Ferienfreizeiten der Jugendherbergen in Schleswig-Holstein sind noch Restplätze buchbar. Weitere Informationen zu den Angeboten für acht- bis 17-Jährige finden Interessierte unter www.nordmark.jugendherberge.de/kinderfreizeiten. Auch für kurzfristige Gruppenfahrten gibt es an einigen Standorten zwischen Nord- und Ostsee noch freie Kapazitäten. Informationen und Buchung unter Tel: 040 / 655 995-66.

 

Bild: Die Kinder- und Jugendfreizeiten der Jugendherbergen in Schleswig-Holstein werden in diesem Jahr noch mehr Aktivitäten im Freien enthalten als sonst (Bild: DJH-Landesverband Nordmark e.V.).