Zeitgeschichte erleben
Klassenfahrt nach Prora
Klassenfahrt auf die Insel Rügen
Rassismus & Diktatur interaktiv erforschen
Geplant war es als das größte Ostseebad des „Dritten Reiches“: das KdF-Seebad in Prora, direkt am Ostseestrand der Proraer Wieck auf der Insel Rügen. Der monumentale Bau sollte Platz für 20.000 Gäste bieten. Jedoch nur für solche, die das faschistische System unterstützten. 1936 wurde der Grundstein gelegt, mit Beginn des Zweiten Weltkriegs kam der Bau zum Stillstand. Nach Kriegsende nutzten zunächst sowjetische Truppen die Anlage. In der DDR-Zeit nutzte die NVA das Gebäude, unter anderem für Kriegsdienstverweigerer (sog. Bausoldaten) die dort Diskriminierung und Schikane ausgesetzt waren. Heute ist ein Teil des viereinhalb Kilometer langen Gebäudes modernisiert und steht für Vielfalt und Toleranz: Hier befinden sich unter anderem die Jugendherberge und das Dokumentationszentrum Prora, das mit Ausstellungen und pädagogischen Angeboten die wechselvolle Geschichte des Ortes beleuchtet.

Geschichte verstehen – Gegenwart reflektieren
Das 5-tägige Klassenfahrts-Programm “Proras Geschichte interaktiv” (für Klassenstufe 7-13) bietet die Möglichkeit, sich intensiv mit der Geschichte von Prora auseinanderzusetzen und gleichzeitig die Mechanismen von rassistischen Ideologien und autoritären Regimen zu verstehen. Diese Bildungsreise ermöglicht den Schüler*innen nicht nur einen historischen Einblick in die NS-Vergangenheit und die DDR-Zeit, sondern auch eine kritische Auseinandersetzung mit aktuellen rechten Strömungen und rechtsextremistischen Tendenzen in der heutigen Gesellschaft.

Ein Blick in die Vergangenheit – mit Relevanz für heute
Gemeinsam mit den Pädagog*innen des Dokumentationszentrums Prora entdecken die Schüler*innen die Geschichte des Ortes auf interaktive Weise – etwa bei einer digitalen Schnitzeljagd, einer Foto-Rallye oder in Forschungsworkshops. Zur Auswahl stehen verschiedene Angebote, die sowohl historische als auch aktuelle Themen behandeln. So vermittelt der Workshop „Rechtsextremismus erkennen – Zivilcourage üben“, wie rechtsextreme Ideologien damals und heute wirken und warum es wichtig ist, Haltung zu zeigen. Weitere Workshops befassen sich zum Beispiel mit „NS-Zwangsarbeit auf Rügen“ oder „Wehrdienst und Verweigerung – Prora als Militärstandort in der DDR“. Dadurch entsteht ein vielfältiges Programm, das unterschiedliche Aspekte der Geschichte beleuchtet und ihre Bedeutung für die Gegenwart sichtbar macht.

Inklusion und Vielfalt am historischen Ort
Das KdF-Bad Prora wurde von den Nationalsozialisten gebaut, um systemtreue Bürger*innen mit Urlaubsreisen zu belohnen. Andere Menschen wurden ausgeschlossen, verfolgt und ermordet. Die Jugendherberge im Block 5 des KdF-Bads Prora wurde 2011 als Ort der Vielfalt eröffnet. Die historische Architektur bekam so einen neuen, demokratischen Zweck.
Die Jugendherberge ist ein offener Begegnungs- und Bildungsort für alle Menschen – egal woher sie kommen. Hier sollen Dialog und Austausch stattfinden.
Der DJH-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern organisiert in der Jugendherberge Prora regelmäßig internationale Jugendbegegnungen. Dabei lernen Jugendliche, wie sie Vorurteile abbauen, respektvoll miteinander kommunizieren und offen für andere Kulturen sind.

Jugendherberge Prora direkt am Meer
Die Jugendherberge Prora befindet sich im historisch einmaligen Gebäude - dem ehemaligen KdF-Bau direkt an der Ostseeküste. Hier wohnt ihr in der längsten Jugendherberge Deutschlands, mit direktem Zugang zum Strand. Es gibt jede Menge Platz für Sport, Spiel und gemeinsame Aktivitäten. Auf dem Gelände findet ihr außerdem einen Zeltplatz, das hauseigene Bistro „Strandbude 507“ und eine Surfschule mit Wassersportangeboten. Für Ausflüge mit den Schüler*innen gibt es auf Deutschlands größter Insel viele spannende Ziele. Hier mehr zur Region Rügen.
beraten & anfragen
Für mehr Informationen zum Angebot oder den Jugendherbergen an der Ostsee, ist unser Service-Center für euch von Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr da:
Tel.: 0381 77667-0
Mail: service-mv@jugendherberge.de