Ihr liebt Action-Filme? Spannende Storylines und cooler Outdoorsport sind euer Ding? Dann seid ihr in euren Ferien hier genau an der richtigen Adresse: Beim Medien-Trainingscamp „Action Cam Hero“ in der Jugendherberge Duisburg Landschaftspark kommen sportliche Kameramänner und -frauen groß raus. Wir waren bei den Dreharbeiten dabei …
Mächtige Stahlträger und Rohre, stillgelegte Bahngleise, steile Treppen und Rutschen, hohe Mauern und ein riesiger Heizofen – eine Kulisse wie für einen coolen Hollywood-Action-Blockbuster gemacht. Doch es sind nicht 007-Agent James Bond oder Mission-Impossible-Held Ethan Hunt, und auch nicht die Star-Action-Regisseure Quentin Tarantino oder James Cameron, die wir hier vor der grandiosen Kulisse des Landschaftsparks Duisburg-Nord bei ihren Dreharbeiten treffen ... „Hey, ich bin Luk – und das ist Anton“, stellt der 14-jährige Blondschopf mit dem Skateboard in der Hand sich und seinen Kumpel, der gerade eifrig an seinem Selfie-Stick schraubt, vor. „Und ich bin Pia“, strahlt die junge „Kamerafrau“ zu ihrer Linken.
AUF DIESER JUGENDREISE PROBEN DIE ACTION-REGISSEURE VON MORGEN
Was die drei heute in eines der berühmtesten Industriegebiete des Ruhrgebiets führt? Gemeinsam mit 29 weiteren Teens zwischen 12 und 16 Jahren nehmen Luk, Anton und Pia in ihren Ferien an der Freizeit „Action Cam Hero“ der Jugendherberge Duisburg Landschaftspark teil. Hinter diesem vielversprechenden Programmtitel verbirgt sich nichts Geringeres als ein Medientraining für sportbegeisterte, kreative und neugierige Jungs und Mädchen, die Lust darauf haben, neue Trendsportarten auszuprobieren und gleichzeitig zu echten Action-Cam-Pros zu werden. Das erklärte Ziel der siebentägigen Freizeit: in Kleinteams einen eigenen Action-Film drehen – mit coolen Stunts, spannenden Action-Szenen und natürlich ganz viel Spaß. „Wir wollen den Teilnehmern bei ,Action Cam Hero‘ ein Gefühl davon vermitteln, wie viel Vorbereitung, Fleiß und Fingerspitzengefühl hinter der perfekten Aufnahme steckt. Das, was im Film so locker und einfach daherkommt, ist das Ergebnis harter Arbeit“, verrät Erlebnispädagoge Dennis Hermsen, der die Freizeit gemeinsam mit seinen drei Kollegen von TRANSPARENZ, einem Programmpartner des DJH-Landesverbands Rheinland, betreut; damit steht je acht Teilnehmern ein Coach zur Verfügung – eine perfekte Betreuungssituation, die sinnvoll ist: „An den sechs Projekttagen wollen wir die Jungen und Mädchen hier schließlich nicht nur an teils völlig unbekannte Trendsportarten heranführen, sie lernen hier auch Stück für Stück die Kameraarbeit und die Schnitt-Tools kennen“, verrät der 35-Jährige. Wie genau das in der Praxis aussieht, das wollen wir uns heute, an Tag drei der siebentägigen Freizeit, einmal genauer anschauen.
Kreative Medienangebote für Jugendliche
DER DREH STARTET ERST, WENN ALLES SITZT …
„Nachdem wir gestern schon Slacklining ausprobiert und dabei erste Filmsequenzen aufgenommen haben, steht heute ein Stuntman-Workshop an“, erzählt Pia und wischt sich die Haare aus der Stirn. „Ich sag euch: Das ist ganz schön schweißtreibend! Wir sind schon den ganzen Vormittag hier auf dem Gelände und üben für unsere Aufnahmen: richtig fallen, kleine Kampfszenen, schauspielern und so weiter.“ Sicherheit bei der Ausführung der einzelnen Action-Sportarten dank vieler Wiederholungen, Vertrauen in das eigene Können – alles wichtige Voraussetzungen für einen erfolgreichen Action-Dreh, weiß Betreuer Dennis: „Deshalb starten wir hier an jedem Programmtag erstmal entspannt ins Gelände und lernen dort jeden Tag eine neue Sportart kennen: etwa Bogenschießen, Parkour, Skateboarden, Klettern oder – so wie heute – Stunt-Einlagen. Erst wenn die Übungen sitzen und sich jeder Teilnehmer wohl damit fühlt, starten wir mit den Dreharbeiten; wir wollen hier schließlich keine Verletzten. Außerdem: Erst wenn die Jugendlichen den Sport verstanden haben, wissen sie, aus welchen Perspektiven und mit welchem Tempo die besten Aufnahmen
entstehen.“
AUF DER JUGENDREISE HINTER DER KAMERA
Beim Dreh arbeiten die jungen Medienmacher in Teams von drei bis fünf Mitgliedern zusammen. Bei Pia, Luk und Anton stimmte die Chemie von Anfang an. „Wir kannten uns vorher nicht, haben aber schon am ersten Abend gemerkt, dass wir uns super verstehen“, erzählt Pia, die mit zwei größeren Brüdern aufgewachsen ist. „Wir sind alle Fußballfans, probieren gerne Neues aus und wissen, dass wir später im Bereich Medien arbeiten wollen, ich zum Beispiel beim Fernsehen.“ Der 14-jährige Luk kann seine Gruppe schnell von seiner Drehbuchidee begeistern: ein Musikvideo zu seinem Lieblingssong „Bad Guy“ von Billie Eilish. „Als Dennis uns am Montag erklärt hat, dass wir jeden Tag eine neue Sportart ausprobieren werden und diese direkt im Anschluss in Filmsequenzen für unser Projekt einbinden können, hab ich mir gedacht, dass die Musikvideo-Idee ganz cool ist: Da ist man schön flexibel und hat die ganze Zeit gute Musik im Ohr“, grinst er.
NACH DEM DREH GEHT’S IN DEN SCHNITT
Die Rollen innerhalb der Gruppe sind schnell verteilt: Drehen werden alle drei – schließlich wollen alle die Techniken im Umgang mit der Action-Cam lernen. Im Mittelpunkt der Storyline aber werden Pia und der „Bad Guy“ Luk stehen, die sich ein Rennen durch die Industriekulisse liefern. Anton spielt Pias Kumpel, der sie vor dem Bad Guy schützen will. „Es hat super viel Spaß gemacht, das Drehbuch zu schreiben“, erinnert sich Luk. „Natürlich müssen wir je nach Sportart mal gucken, ob unser Plan aufgeht und ob wir alles so cool im Bild eingefangen bekommen, wie wir uns das erstmal vorstellen – ich bin aber ganz zuversichtlich“, lacht der 14-Jährige, der zur Freizeit die Kamera seines großen Bruders mitgebracht hat. „Natürlich weiß ich, wie man die Cam bedient, aber ich hab keine Ahnung von Perspektiven und schon gar nicht vom Schneiden des Bildmaterials.“ Für die Teilnahme bei „Action Cam Hero“ ist dieses Vorwissen auch gar nicht nötig, sagt Pädagoge Dennis: „Natürlich ist es super, wenn die Teilnehmer Spaß an Medien und dem Umgang mit der Kamera haben. Lust auf Neues und ein wenig Mut schaden hier sicher auch nicht – aber alles andere lernen sie bei uns. So sind wir etwa an Tag 1 mit einer Einweisung ins Thema Filmemachen gestartet, haben das Grundvokabular in der Filmsprache und die Arbeitsgeräte kennengelernt – genauso den Schnittraum und die Programme, mit denen wir dort arbeiten.“
Und genau in diesen Raumbegleiten wir Pia, Luk und Anton nach dem gemeinsamen Mittagessen in der direkt im Landschaftspark Nord gelegenen Jugendherberge. Der Schnitt- und Regieraum befindet sich hier im Haus, in einem eigens für die Teilnehmer eingerichteten Seminarraum. Schneideplätze, Drucker, Speichermedien – hier fehlt es an nichts. „Hast du die SD-Karte?“, fragt Pia Luk, der den schmalen Chip mit einem gekonnten Griff aus der Kamera befreit. „Ich bin echt gespannt, wie die Szenen auf dem Bildschirm wirken“, sagt Anton. Für einige Aufnahmen hat er heute zum ersten Mal die Helmkamera benutzt. Auch diese Bilder werden nun ausgelesen. „Pack die neuen Sequenzen erstmal alle in ein neues Projekt, wir verknüpfen die Dateien später mit der Masterdatei“, schlägt Anton vor, während sich alle gespannt vorm Bildschirm versammeln. Auch Trainer Dennis ist gekommen, um sich das Ergebnis des Drehs anzuschauen. Luk hat schnell die erste Sequenz geschnitten und legt nun Billie Eillish’s „Bad Guy“ unter die Aufnahme. „Fett – das kommt richtig gut rüber: vor allem der Sprung, Anton! Meeega!“, freut sich Luk und setzt zu einem High Five an. „Cool“, stimmt ihm Dennis zu. „Das Video bekommt schon richtig Form. Habt ihr schon Ideen, was ihr morgen beim Parkour für Szenen drehen wollt?“ Pia nickt: „Ich will eine Sprungszene ausprobieren. Hoffentlich ziehe ich durch, wenn die Kamera läuft.“ „Na klar“, sagt Dennis. „Unser Parkour-Coach ist ein echtes Ass. Der baut mit dir eine sichere Choreo und der Rest kommt über die Perspektive.“ „Falls es doch mehr Überwindung kostet: Wir haben ja noch den ganzen Donnerstag zum Nachdrehen“, grinst Anton. „Ich find’s übrigens richtig cool, was wir schon alles im Kasten haben – hätte ich nie gedacht, dass das so gut klappt.“ „Ja, und vergesst nicht, dass wir am Freitag noch in den Klettergarten gehen: Da könnt ihr zum Beispiel auch noch eine Verfolgungsjagd aufnehmen“, schlägt Dennis vor. „Heute Abend fangen wir vielleicht sogar ein richtig tolles Finale für euren Clip ein – wäre ja möglich, dass sich Pia und ihr Bad Guy am Ende wieder versöhnen“, zwinkert er ihnen zu. „Häh, wie meinst du das?“, will Anton wissen. „Lasst euch überraschen. Ich schau jetzt nochmal bei den anderen Teams vorbei und gucke, wie es bei denen so läuft. Wir sehen uns beim Essen.
AUF DER JUGENDREISE ALLES IM KASTEN?
Nach dem gemeinsamen Abendbrot ergreift Dennis das Wort: „So, wir haben euch lang genug auf die Folter gespannt: Ihr wollt sicher wissen, was wir heute noch mit euch vorhaben.“ „Los, spuck’s endlich aus“, grinst Anton, der mit seinen Zimmerkameraden Luk sowie den Brüdern Julian und Jasper an einem Tisch sitzt. „Wir machen noch eine Nachtaktion“, verkündet Dennis zur Freude der Gruppe. „Dabei wollen wir einen ganz besonderen Ort im Landschaftspark ansteuern: Es geht rauf auf die Spitze des Hochofens 5. Dort gibt es eine sensationelle Aussichtsplattform mit Superblick über das Ruhrgebiet und auf die Lichtinstallation. Nehmt also die Kameras mit! Ihr wisst ja: Kein Action-Film ohne ein starkes letztes Bild – vielleicht kann dies heute Abend euer großer Showdown werden. Und wenn nicht: Noch haben wir drei Drehtage bis zur Premiere, bei der wir uns alle eure Ergebnisse gemeinsam anschauen. Klettern, Parkour und Longboard stehen bis dahin noch an. Kurzum: jede Menge Action für euch Heroes!“