„Uff, ganz schön hügelig hier!“ Schon bei der Anreise von Fehmarn aus merkten wir schnell, dass die Holsteinische Schweiz ihren Namen völlig zu Recht trägt. Nach einer langen Fahrt – wir waren auf dem Rückweg von unserem Schwedenurlaub – wollten wir in der JUGENDHERBERGE BAD MALENTE noch einen kleinen Zwischenstopp einlegen. Die dortige Jugendherberge wurde uns als besonders schön am See gelegen empfohlen. Und tatsächlich: schon beim ersten Blick aus dem Auto waren wir begeistert.

Direkt am Ufer, mit kleinem Strand und Blick über den Kellersee – ein echtes Postkartenmotiv! Unser Zimmer lag mit Fenster zum Wasser, sogar mit Fliegengitter, damit wir bei offenem Fenster den Ausblick genießen konnten.
Nach einem reichhaltigen Frühstück am nächsten Morgen machten wir uns auf, Bad Malente zu erkunden. Unser erster Halt war die „Wunderwelt Wasser“ – eine Art Freilichtmuseum rund um die heimische Tier- und Pflanzenwelt.
Für Kinder ein Paradies: viel Platz zum Toben, Entdecken und Anfassen – genau das Richtige nach sieben Stunden Autofahrt am Vortag!

Anschließend spazierten wir gemütlich an der Seepromenade entlang, vorbei an alten Kurkliniken und gepflegten Gärten, immer mit Blick auf das glitzernde Wasser. Unser Weg führte uns schließlich durch den Kurpark hinauf zur bekannten Schinkenräucherei, deren Duft uns schon von Weitem in die Nase stieg.
Zwischen Holsteiner Schinken, Mettwurst und regionalen Spezialitäten fiel die Auswahl schwer – am Ende trugen wir unsere kulinarischen Schätze zufrieden zurück in den Park. Dort, im Schatten alter Bäume, ließen wir uns nieder und genossen ein kleines Picknick. Besonders gefreut hat uns, dass es im Kurpark sogar öffentliche Grillhütten gibt – eine wunderbare Idee für gemeinsame Abende, die man sich auch in Berlin wünschen würde.

Gestärkt machten wir uns später auf den Weg nach Eutin, das nur wenige Autominuten entfernt liegt. Zwei Orte an einem Tag – das geht hier problemlos. Wir schlenderten durch die charmante Altstadt, gönnten uns in der beliebten Eisdiele Karamba eine Abkühlung und beobachteten, wie am Schlossufer die Vorbereitungen für das Stadtfest liefen. Zwischen Bühne, Ständen und Schlossgarten fühlten wir uns fast ein bisschen wie eine kleine herzogliche Familie auf Sommerfrische.
Zurück in der Jugendherberge freuten wir uns auf das Abendessen – unkompliziert, lecker und in geselliger Atmosphäre. Besonders schön: Im Spielzimmer fand unsere Tochter sofort Anschluss und verabredete sich mit ihrer neuen Freundin gleich für den nächsten Morgen. Während die Kinder gemeinsam spielten, konnten wir in Ruhe packen – ganz entspannt, so wie man es sich wünscht.

Unser Fazit
Der kurze Aufenthalt in der Jugendherberge Bad Malente war ein wunderbarer Abschluss unserer Reise – familiär, entspannt und naturnah. Das weitläufige Gelände mit seinen verschiedenen Häusern bietet viel Platz für Familien. Ob beim Spielen am See, beim Toben im Gemeinschaftsraum oder bei Gesprächen am Buffet – hier kommt man leicht miteinander ins Gespräch. Das Team der Jugendherberge war herzlich und hilfsbereit, mit vielen Tipps für Ausflüge in die Umgebung.
Bad Malente hat uns gezeigt, wie schön es sein kann, unterwegs Gemeinschaft zu erleben und wie sehr ein Ort, der auf Familien eingestellt ist, für kleine und große Gäste gleichermaßen ein Zuhause auf Zeit sein kann.

Zur Autorin und ihrer Familie
Adina und Timo Hermann reisen seit mehr als 15 Jahren gemeinsam. Adina ist Vorständin und Leitung Kommunikation bei den Sozialheld*innen sowie Autorin des inklusiven Kinderbuchs “Als Ela das All eroberte” und Rollstuhlfahrerin.
Timo ist Berater für barrierefreies Reisen, Autor, Fotograf und ihr Ehemann. Auf ihrem Instagram-Kanal, bei Facebook und ihrem Blog Mobilista.eu berichten sie von ihren Urlaubs-Erlebnissen und geben Erfahrungen weiter.
Seit ein paar Jahren reisen sie dank ihrer kleinen Tochter zu dritt und stellen fest: Reisen mit Kind und Rollstuhl bringt ganz neue Freuden – und hier und da auch Herausforderungen – mit sich.